Förderprojekte
Eine der zentralen Aufgaben der Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste ist die Unterstützung von Projekten der Akademie der Künste. Seit unserer Gründung im Jahr 1999 bis 2019 konnten wir der Akademie der Künste aus unseren Mitgliedsgeldern bereits Zuwendungen in Höhe von über 2,6 Mio. Euro überweisen. Mit Hilfe der Freunde der Akademie wurden Ausstellungen, Aufführungen, Konzerte, Lesungen, Podiumsdiskussionen und Publikationen für das einzigartige Programm der Akademie der Künste ermöglicht. Die Projekte sind dem Dialog wie der interdisziplinären Zusammenarbeit verpflichtet und umfassen alle in der Akademie vertretenen Kunstsektionen. Einen Schwerpunkt bildet die Förderung herausragender Nachwuchskünstler. Besonderes Augenmerk legt der Freundeskreis zudem auf die Arbeit des Archivs, das mit über 1.000 Künstlernachlässen als eines der bedeutendsten Kunstarchive Deutschlands gelten kann.
Die Projekte umfassen die Förderbereiche:
- Ausstellungen
- Konzerte
- Lesungen und Podiumsdiskussionen
- Nachwuchsförderung
- Erwerbungen für das Archiv
- Publikationen
Im Folgenden einige aktuelle Beispiele unserer Förderungen. Weitere Projekte finden Sie in der "Gesamtübersicht".
Poesie der Zeit. Michael Ruetz - Timescapes 1966-2023
Foto: Claudia Sauerstein
Seit Mitte der 1960er Jahre beobachtet der Künstler Michael Ruetz in seiner fotografischen Studie den Wandel natürlicher und urbaner Lebenswelten. Die Akademie stellt in einer Ausstellung die Timescapes von Berlin in den Mittelpunkt. Der tiefgreifende Wandel der deutschen Gesellschaft n der Nachkriegszeit, nach der Wiedervereinigung und in der Gegenwart ist in diesen Fotos besonders eindrucksvoll verdichtet. Zugleich mahnen die Ruetz’ Bilder in einer Zeit existentieller ökologischer und sozialer Krisen, die Prinzipien von Stadtentwicklung und Stadtbau neu zu überdenken. Wir freuen uns, diese wichtige Ausstellung, zu sehen 9.5.2024-4.8.2024 in der Akademie der Künste am Pariser Platz, mit ermöglicht zu haben.
UTOPIA. Keep on Moving
Foto: C. Hadeler
Das von den Freunden der Akademie geförderte Programm „UTOPIA. Keep on Moving“, ermöglichte vom 19. April bis zum 26. Mai 2024 in einem umfangreichen Veranstaltungs- und Ausstellungsprogramm, außergewöhnliche Gedanken zu gesellschaftlichen, politischen und künstlerischen Utopien zu diskutieren. Akademie-Präsidentin verabschiedete sich mit dem von ihr entwickelten Programm nach 9 Jahren Präsidentschaft. Neben Akademie-Mitgliedern wie Uwe Timm, Aleš Šteger, Karla Kowalski, Arnold Dreyblatt und A.L. Kennedy waren u.a. Carolin Ehmcke, Eva von Redecker, Wolfgang Kaleck, Gabriele von Anim, Moshe Zimmermann, Meron Mendel beteiligt. Für den Freundeskreis ist es ein Privileg, dieses großartige Projekt zu fördern und mit der Akademie der Künste in Bewegung zu bleiben.
The Breath of a House is the Sound of the Voices Within
Foto: S. Briehl
Alle zwei Jahre veranstaltet die JUNGE AKADEMIE eine Werkschau mit Ausstellung und Veranstaltungen, 2024 unter dem Titel "The Breath of a House is the Sound of Voices Within". Zu sehen waren Werke von 35 Stipendiat*innen, die in der Villa Serpentara und in den Ateliers im Hansaviertel neue Arbeiten entwickelt haben. Fotografien, Videoarbeiten, Raum- und Klanginstallationen, Textilarbeiten, Skulpturen, Zeichnungen und Malereien hinterfragen ästhetische, soziale und territoriale Grenzen und vermitteln alternative Seh- und Hörgewohnheiten.
Alle zwei Jahre ist der Freundeskreis mit großer Freude Förderer dieser Projekte.
Ausstellung „Luc Tuymans und Edith Clever“
2023 fördert der Freundeskreis eine Ausstellung von zwei berühmten Akademie-Mitgliedern, die zur Art Week am Pariser Platz gezeigt wird (15.9. – 26.11.2023, Pariser Platz). Die Schau brachte Luc Tuymans (Mitglied der Sektion Bildenden Kunst) und Theaterstar Edith Clever (Mitglied der Sektion Darstellende Kunst) zusammen, die sich nicht kannten und sich erst über die Kunst in diesem Akademie-Projekt fanden. Entstanden ist ein faszinierender künstlerischer Dialog des weltweit bekannten belgischen Malers mit der großen deutschen Schauspielerin der Gegenwart. Edith Clever bot in den Ausstellungshallen zahlreiche Lesungen an, die sich hervorragender Resonanz erfreuten. Die neue Reihe „Mitgliederausstellungen“ konnte nur mit Hilfe des Freundeskreises gestartet werden.
Time to Listen. Die ökologische Krise in Musik und Klangkunst“
Foto: C. Hadeler
Das Festival „Time To Listen“ der Sektion Musik ist ein besonderes Akademie-Projekt, um das Thema noch einmal anders auf die Tagesordnung zu bringen. Das Festival umfasst eine Ausstellung mit Klanginstallationen, Konzerte, Präsentationen, Vorträge, Projekte im öffentlichen Raum, Community-Projekte sowie ein zeitlich vorgelagertes Open-Space-Symposium. Das Festival wurde aktiv mitgestaltet von zahlreichen Mitgliedern der Sektion Musik, der Bildenden Kunst und Literatur. Das Projekt „Haus ohne Strom – Kill the light“ von Arno Dreyblatt, Mitglied der Sektion Bildende Kunst, verwandelte die Akademie am Hanseatenweg für eine Nacht mit energieunabhängigen Sound- und Lichtperformances zu einem neuen Erlebnisraum. Die Uraufführung der partizipativen Sprechchor-Aktion MOABITER CHÖRE des Komponisten und Klangkünstlers Peter Ablinger bildete das große Finale. Das positive Presseecho und die hervorragende öffentliche Resonanz bestätigen, dass es gelingen kann, über die Mittel der Kunst dieses wichtige Thema anzugehen.
Pogrom 1938. Das Gesicht in der Menge
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem von uns geförderten Buch „Pogrom 1938“. Foto: Marcus Lieberenz
Der Freundeskreis förderte 2018 das Buch Pogrom 1938. Das Gesicht in der Menge. Akademie-Mitglied Michael Ruetz und Astrid Köppe haben Bilddokumente und Augenzeugenberichte vom 9. November 1938 aus mehr als tausend Archiven gesammelt und zusammengestellt. Die Fotografien zeigen Menschenmengen wie auch einzelne Personen, die Täter, die Mitläufer, die Beobachter. „Das Buch gibt in einmaliger Fülle einen Begriff davon, welcher Zivilisationsbruch 1938 in einem Land möglich war, das man an Kant und Herder, an Goethe, Bach und auch Brecht geschult glaubte – und in dem doch alle Dämme von Moral und Sitte brachen." (Michael Ruetz). Das Buch wurde auf einer Gedenkveranstaltung mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 9.11.2018 in der Akademie vorgestellt.
Bilderkeller
VG Bild-Kunst, Bonn 2018, Foto: Andreas (Franz Xaver) Süß
Das 20-jährige Jubiläum nahm der Freundeskreis zum Anlass, der Akademie der Künste aus Sonderspenden aller Mitglieder eine besondere Jubiläumsgabe zu überreichen, um eine dringend notwendige Publikation zum neu eröffneten Bilderkeller am Pariser Platz zu ermöglichen. Der Bilderkeller zeigt einzigartige Wandmalereien, die die Meisterschüler der Akademie in den Jahren 1957 und 1958 hier für ihre Faschingsfeiern angebracht haben. Sorgsam restauriert, sind sie jetzt bei Führungen wieder zu besichtigen. Sie öffnen vielfältige Bezüge zur Kunst der DDR, aber auch zur wechselvollen Geschichte von Gebäude und Institution.
Journal der Künste Sonderheft "Archiv"
Nach dem 2017 von uns unterstützten Sonderheft "Mitglieder" des Journals stellt die 2018 geförderte Ausgabe die zweite wichtige Säule der Akademie der Künste, das einzigartige Archiv, auf lebendige Weise vor. Es gilt als das bedeutendste interdisziplinäre Archiv zur Kunst und Kultur der Moderne im deutschen Sprachraum. Das Heft gibt Einblicke in Neues und Verborgenes und stellt das Archiv in seiner Vielfalt vor. Der Hamburger Fotograf Hans Hansen hat Trouvaillen und Lieblingsstücke aus allen Archivabteilungen eingefangen, die zeigen, wie reichhaltig und manchmal skurril künstlerische Hinterlassenschaften sein können.
Benjamin und Brecht. Denken in Extremen
Zum ersten Mal widmet sich eine Ausstellung dem Thema Benjamin und Brecht. Mit beiden zur Akademie gehörenden Archiven, dem Walter Benjamin Archiv und Bertolt-Brecht-Archiv sind die Voraussetzungen dafür ideal. Die Ausstellung zeigt die Aktualität dieser Freundschaft, das historisch Dokumentierbare, das Echo von Freunden und Feinden sowie Momente der Rezeption im Denken und in der Kunst. Zu sehen war eine Auswahl mitunter noch unbekannter Originale: Brechts Schachbrett, Gedichtmanuskripte, Tagebuchaufzeichnungen, Briefe. Ergänzt wurde das historische Material durch originale Film- und Audiodokumente. Zeitgenössische künstlerische Arbeiten kommentierten das Geschehen aus der Gegenwart. Die Ausstellung wurde zweisprachig (deutsch/englisch) präsentiert und erhielt eine hervorragende Besucher- und Presseresonanz.
Journal der Künste Sonderheft "Mitglieder"
Die Freunde förderten 2017 ein Sonderheft des Journals der Künste, in dem die Akademie der Künste ihre rund 400 internationalen Mitglieder in den Mittelpunkt stellt. In Texten und Bildern vermittelt sie einen Eindruck der traditionsreichen Mitgliedersozietät und auch zu ihrer aktuellen Arbeit. 177 Künstler sendeten sehr persönliche, künstlerische Beiträge zur Frage "Was ist die Aufgabe der Künste im 21. Jahrhundert?". Hier drückt sich die Akademie in all ihren Farben und Nuancen aus und es entsteht ein Panorama dessen, was sie ausmacht: ihre Mitglieder.
Hier ein kleiner Blick in das Sonderheft: https://issuu.com/journalderkuenste/docs/jdk_04_issuu
Uncertain States. Künstlerisches Handeln in Ausnahmezuständen
William Forsythe "The Fact of Matter"
Foto: Corinna Hadeler
In der beeindruckenden Ausstellung „Uncertain States“ nimmt die Akademie der Künste gesellschaftliche und politische Unsicherheit, Flucht und Migration in den künstlerischen Fokus. Ausgewählte Objekte und Dokumente aus den Archiven der Akademie u.a. von Kurt Tucholsky, Heinrich Mann, Walter Benjamin und Bertolt Brecht korrespondieren mit zeitgenössischen künstlerischen Arbeiten, die aktuelle Erfahrungen von Krisen- und Fluchtsituationen reflektieren, darunter Werke u.a. von Francis Alÿs, Arnold Dreyblatt, Shilpa Gupta, Mona Hatoum, Isaac Julien, Marwan, und Micha Ullman. Mit Hilfe des Freundeskreises konnten Werke der Akademie-Mitglieder William Forsythe und Ayşe Erkmen für die Ausstellung neu produziert und gezeigt werden: Forsythes Arbeit „The Fact of Matter“ und Erkmens Werk „Alkoven“. (15.10.2016-15.01.2017)
DEMO:POLIS - Das Recht auf Öffentlichen Raum
Luftbild Brooklyn Bridge Park, New York
Foto © Alex MacLean
Mit der Ausstellung "DEMO:POLIS - Das Recht auf Öffentlichen Raum" setzt die Akademie der Künste ihre Auseinandersetzung mit der Stadt des 21. Jahrhunderts fort. Nach Schwerpunkten zum Verhältnis zwischen Stadt und Landschaft (2010) sowie Stadt und Kultur (2013) konzentriert sich die Akademie jetzt auf den Öffentlichen Raum. Die Ausstellung zeigt Raumgestaltungen kleiner Plätze wie ganzer Küstenstreifen, dokumentiert Demonstrationen und kritische Kunstaktionen und gibt Einblicke in die Arbeit erfolgreicher Bottom-Up-Initiativen zur Wahrung des Öffentlichen. Mit zahlreichen Veranstaltungen und wöchentlichen Debatten im „Urban Parliament“ lädt die Ausstellung die Besucher ein, die Stadt der Zukunft mitzugestalten. (12.3. — 29.5.2016)
Elemental Gestures. Terry Fox
Virtual Volume (Smoke Exhalation), 1970,
Foto: Barry Klinger, © Estate of Terry Fox, Köln
Vom 6. November 2015 bis zum 10. Januar 2016 zeigt die Akademie der Künste die Ausstellung "Elemental Gestures - Terry Fox". Der Freundeskreises ermöglichte den dreisprachigen Katalog zur Ausstellung. Fox’ politisch-anarchische Performances und Videotapes aus den USA werden zu seiner Pionierrolle für die sich entwickelnde Klangkunstszene in Europa in Beziehung gesetzt. Bisher unveröffentlichtes Video- und Fotomaterial und seine Werknotizen sind erstmals zu sehen.
Arno Schmidt. Eine Ausstellung in 100 Stationen.
Foto: Wilhelm Michels
Im Herbst 2015 fördert die Gesellschaft der Freunde eine Ausstellung zu dem Schriftsteller Arno Schmidt. Hundert Ausstellungsstücke repräsentieren den Kosmos des sprachmächtigsten, innovativsten und provozierendsten Autors der Nachkriegszeit (23.09.2015-10.01.2016 Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin). Eröffnung: 22. September 2015.
Die Roten Khmer und die Folgen. Dokumentation als künstlerische Erinnerungsarbeit
Die Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste förderte auch die am 24. Januar in der Akademie der Künste eröffnete Ausstellung „Die Roten Khmer und die Folgen. Dokumentation als künstlerische Erinnerungsarbeit“. Anlässlich des 40. Jahrestages der Machtergreifung der Roten Khmer präsentierte die Akademie der Künste vom 25.1.-1.3.2015 Werke von drei kambodschanischen und drei ausländischen Künstlern, die sich mit der jüngsten Vergangenheit des Landes auseinandersetzen.
„Turmbewohner. Entwurfszeichnungen von Chodowiecki und Rode für den Gendarmenmarkt“
Daniel Nikolaus Chodowiecki (1726-1801), einer der herausragendsten Zeichner, Maler und Chronisten des friderizianischen Rokoko, nimmt als Akademiedirektor und –reformator eine zentrale Position in der Historie der Akademie der Künste ein. Im Jahr 2013 gelang es der Akademie der Künste, ein seit dem Zweiten Weltkrieg verloren geglaubtes Zeichnungskonvolut Chodowieckis für die Kunstsammlung der Akademie der Künste zurück zu erwerben: seine 42 Entwurfszeichnungen für den Figurenschmuck am Französischen Doms auf dem Gendarmenmarkt in Berlin. Der Freundeskreis unterstützte durch Spenden die Restaurierung der Zeichnungen und ihre Präsentation - gemeinsam mit Entwürfen des ehemaligen Akademiedirektors Bernhard Rode (1725-1797) - in einer wunderbaren Kabinett-Ausstellung in der Alten Nationalgalerie vom 23. Januar – 12. April 2015.
Gisèle Freund. Fotografische Szenen und Porträts
Die Gesellschaft der Freunde fördert die Ausstellung „Gisèle Freund. Fotografische Szenen und Porträts“ (23.05.-10.08.2014, Akademie der Künste am Hanseatenweg). Die Ausstellung bietet Gelegenheit zur Wiederbegegnung mit einer der berühmtesten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Porträts von James Joyce, Simone de Beauvoir, Virginia Woolf oder Frida Kahlo, einzigartige Aufnahmen in Farbe, die sie seit 1938 als eine der ersten konsequent einsetzte, sind längst zu Ikonen geworden. Durch digitale Bildbearbeitung sind die frühen Farb-fotografien erstmals in ihrer ursprünglichen Farbigkeit neu zu sehen. Neue Sichtweisen auf das Werk eröffnet die Ausstellung, indem sie die Porträtfotografin so zeigt, wie sie sich selbst immer verstand: als Foto-Reporterin. Präsentiert werden 280 Schwarzweiß- und Farb-Fotografien, darunter sämtliche Porträts, die Gisèle Freund von Walter Benjamin aufgenommen hat.
Lens-based sculpture
Bogomir Ecker führt die Freunde durch die Ausstellung.
Foto: C. Hadeler
Der Freundeskreis engagiert sich erneut für die Auftakt-Ausstellung des Jahres-programms der Akademie der Künste und fördert die im Januar am Hanseatenweg eröffnete Ausstellung „lens-based sculpture. Die Veränderung der Skulptur durch die Fotografie“. Die von den Akademie-Mitgliedern und Bildhauern Bogomir Ecker und Raimund Kummer erarbeitete und grandios eingerichtete Ausstellung geht der Frage nach, wie sich die moderne Skulptur durch die Fotografie von dem jahrtausendealten Prinzip der Statue löste und in eine neue künstlerische Praxis verwandelte. Die Präsentation mit 200 Werken von internationalen Künstlerinnen und Künstlern ist bis zum 21. April 2014 in Berlin zu sehen.
ARTE POSTALE. Bilderbriefe, Künstlerpostkarten, Mail Art
Gäste des Freundeskreises in der Ausstellung ARTE POSTALE
Foto: gezett.de
In der zweiten Jahreshälfte 2013 unterstützten die Freunde der Akademie die große Herbstausstellung der Akademie der Künste am Pariser Platz mit dem Titel „„ARTE POSTALE – Bilderbriefe, Künstlerpostkarten, Mail Art“ (30.08.-08.12.2013) In der Ausstellung präsentierte das Archiv der Akademie der Künste, das als eines der bedeutendsten Künstlerarchive im deutschsprachigen Raum gelten kann, einmal mehr seine Schätze. Zu sehen waren seltene Bilderbriefe aus den Archiven und der Kunstsammlung, wie z. B. künstlerisch gestaltete oder mit Zeichnungen versehene Briefe und Postkarten von George Grosz und Else Lasker-Schüler, Briefe der Architektengemeinschaft Gläserne Kette, Weihnachtspost von Hans Scharoun, aquarellierte Briefkarten von Sarah Kirsch oder Grüße von Robert Wilson und György Ligeti. Gezeigt werden auch herausragende Werke der Mail Art-Szene aus den Archiven der Akademie sowie mit der Mail Art verbundene spezielle Medien wie die Stempelkunst, die Künstler-Briefmarke, der gestaltete Umschlag, die Postkarte, das Plakat und die Assemblings. In einem dritten Schwerpunkt illustrierten zahlreiche Leihgaben aus der Edition Staeck, u.a. Künstlerpost von A. R. Penck, Keith Haring, Wolf Vostell, Joseph Beuys,die Bedeutung der Postkarte für die Fluxus-Bewegung. Die Ausstellung verdeutlichte die Fülle der Aspekte der Künstlerpost und die Bedeutung dieses Austausches für Künstler.
Wagner 2013. Künstlerpositionen
Zum 200. Geburtstag von Richard Wagner setzte sich die Akademie der Künste in einer von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm begleiteten Ausstellung (07.12.2012-17.02.2013) mit dem Werk ihres ehemaligen Mitglieds auseinander. Der Freundeskreis unterstützte dieses wichtige Schwerpunktthema der Akademie der Künste mit einer großzügigen Förderung. Initiiert von Mitgliedern der Sektion Darstellende Kunst der Akademie, wurden Komponisten, Regisseure, Bühnenbildner, Filmemacher, Bildende Künstler und Schriftsteller, darunter viele Akademie-Mitglieder, eingeladen, zu ihrem Verhältnis zu Wagner Position zu beziehen. Im Zentrum des Projektes stand die Frage, wo der Künstler „anfängt“ und welche Position er in der Gesellschaft einnehmen kann. Mit Beiträgen von mehr als 50 Künstlern zu einer Ausstellung und Veranstaltungen entfaltete „Wagner 2013. Künstlerpositionen“ ein Panorama zeitgenössischer Arbeitsweisen und persönlicher Lesarten des Werks von Richard Wagner.
Kultur:Stadt
Guggenheim Museum Bilbao, 1997
Architekt: Frank O. Gehry
Foto: David Heald
© The Solomon R. Guggenheim Foundation, New York
2013 fördert die „Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste“ die Ausstellung „Kultur:Stadt“ (15.03.-26.05.2013). In der ab März gezeigten Präsentation zur Zukunft der Städte thematisiert die Akademie die Rolle von Kunst und Kultur für die Stadtentwicklung des 21. Jahrhunderts. Kunst und Kultur sind in vielfacher Weise zu entscheidenden Motoren innovativer und erfolgreicher Stadtgestaltung und -planung geworden sind, ohne die sich die Metropolen der Welt nicht mehr behaupten können. Anhand von 37 internationalen Architekturprojekten zeigt die Ausstellung Kultur:Stadt“, wie kulturelle Interventionen die Stadtgesellschaft beeinflussen. Mit Hilfe des Freundeskreises realisieren die internationalen Stipendiaten der Jungen Akademie im Stadt-Raum eigene Arbeiten zum Thema. Kuratiert werden Ausstellung und Veranstaltungsprogramm von dem Architekten Matthias Sauerbruch und Architekt und Architekturkritiker Wilfried Wang, beide Mitglieder der Sektion Baukunst der Akademie der Künste. Die Zukunft der Städte, eines der Schlüsselthemen der Gegenwart, wird in der Akademie in einem Dreischritt verarbeitet. Nach 2010 mit dem ebenfalls vom Freundeskreis geförderten Landschaftsschwerpunkt „Wiederkehr der Landschaft“ steht für 2013 die Kulturstadt im Zentrum, 2016 dann die soziale Stadt. Kultur:Stadt sahen 11.000 Besucher.
100 Jahre Max Frisch
Foto: gezett.de
In der Ausstellung „100 Jahre Max Frisch“ präsentierte die Akademie der Künste vom 13. Januar bis 11. März 2012 neben Typoskripten, Fotos und Briefen zahlreiche Interviews über den Schriftsteller, der Mitglied der Akademie der Künste war. Die klug gestaltete multimediale Schau setzte mit Führungen und Workshops für Kinder und Jugendliche einen wichtigen Fokus auf die Vermittlungs- und Bildungsarbeit. 651 Schüler nahmen an 27 Workshops teil. Nicht zuletzt dank des jahrelangen Engagements des Freundeskreises konnte die Akademie der Künste diesen Bereich kontinuierlich erweitern.
A Year from Monday. 365 Tage John Cage
John Cage 1971, Foto © James Klosty
Der Freundeskreis unterstützt 2011 ein umfangreiches Projekt zu John Cage, mit dem die Akademie der Künste ihr Haus am Hanseatenweg nach einjähriger Sanierung wiedereröffenet. Vom 99. (5.9.) bis 100. Geburtstag von John Cage setzen sich Akademiemitglieder mit dem "Kosmos Cage" auseinander. Unter dem Titel "A Year from Monday. 365 Tage Cage" untersuchen interdisziplinäre Künstlerprojekte die Auswirkungen von Cages Schaffen für die Gegenwart. (Infos zum Programm: www.adk.de/cage/)
Ausstellung "George Grosz. Korrekt und anarchisch"
Foto: Amelie Losier
Mit erheblichen Mitteln förderten die Freunde im Jahr 2010 die Ausstellung "George Grosz. Korrekt und anarchisch". Sie zeigte die einzigartigen Schätze aus dem George-Grosz-Archiv und der Kunstsammlung der Akademie der Künste und gab einen faszinierenden Einblick in Leben und Werk des genialen Zeichners und politischen Künstlers. Zu sehen waren z.B. Zeichnungen und Mappenwerke, Skizzenbücher, Fotografien, Collagen, Korrespondenz, Zeitschriften der Weimarer Republik. (24.01.-05.04.2010, Akademie der Künste, Pariser Platz)
"100 Schüler 10 Mitglieder"
Susanne Linke mit Schülern.
Foto: Miriam Papastefanou
2008, 2009 und 2010 ermöglichte der Freundeskreis eine bundesweite Initiative zur ästhetischen Bildung. Mit dem Projekt „100 Schüler – 10 Mitglieder“ baut die Akademie der Künste ihr Angebot an Kinder und Jugendliche aus und reagiert damit auf die immer dringlichere Aufgabe der Kulturvermittlung. Bundesweit erhalten Schüler die Gelegenheit, Künstler der Akademie der Künste an ihrem Arbeitsplatz zu besuchen, ihre Arbeit kennen zu lernen und Fragen zu stellen. Schülerprojekte