School of Resistance Die Moskauer Prozesse
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Die Bilder des Schauprozesses gegen „Pussy Riot“ gingen durch alle Medien. Wegen eines 5minütigen Auftritts in der Moskauer Erlöserkathedrale wurden drei der Aktivistinnen von „Pussy Riot“ schließlich zu 2 Jahren Haft verurteilt. Als Inszenierung zeichneten Die Moskauer Prozesse (2013) die Geschichte einer staatlich und kirchlich inszenierten Kampagne gegen unbequeme Künstler*innen nach – mit den Mitteln des politischen Theaters. Im Sacharow-Zentrum Moskau, wo die im Jahr 2003 zerstörte Ausstellung „Vorsicht, Religion“ stattfand, wird ein Gerichtssaal aufgebaut. In einem inszenierten Schauprozess mit den wichtigsten Exponenten des russischen Kulturkampfs tritt „die Kunst“ gegen „die Religion“ an, das „dissidente“ gegen das „wahre“ Russland. Im Stil eines Gerichtsdramas mit offenem Ausgang, in Kreuzverhören, Plädoyers und den Auseinandersetzungen am Rand des Prozesses entsteht so ein verstörendes und widersprüchliches Bild des heutigen Russland: Verletzt Putins Kulturpolitik die Meinungsfreiheit und die Menschenrechte? Oder ist es doch die Kunst, die die Gefühle der Gläubigen verletzt? Wer ist Angreifer, wer Verteidiger?
Das Nachgespräch zur Filmvorführung erkundet das Potential künstlerischer Strategien als Akt der Revolte. Kurator und Dramaturg Florian Malzacher diskutierte mit der Künstlerin und Kuratorin Victoria Lomasko, der Kunsthistorikerin Sandra Frimmel sowie Akademiemitglied Thomas Ostermeier über Möglichkeiten und Grenzen widerständiger Kunst.
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