School of Resistance Das Neue Evangelium
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Was würde Jesus im 21. Jahrhundert predigen? Wer wären seine Jüngerinnen und Jünger? Und wie würden die heutigen Träger weltlicher und geistiger Macht auf die Wiederkehr und Provokationen dieses einflussreichsten Propheten und Sozialrevolutionärs der Menschheitsgeschichte reagieren? Mit Das Neue Evangelium dokumentiert und inszeniert der Regisseur Milo Rau eine „Revolte der Würde“. Angeführt vom politischen Aktivisten Yvan Sagnet kämpft die Bewegung für die Rechte der Geflüchteten, die über das Mittelmeer nach Europa kamen, um letztlich in Süditalien auf Tomatenfeldern versklavt zu werden um in Ghettos zu leben. Gemeinsam kehren sie an die Ursprünge des Evangeliums zurück und inszenieren es als Passionsspiel einer ganzen Bevölkerung. In Matera, in Süditalien, am Ort der großen Jesus-Filme von Pasolini bis Gibson entsteht so ein genauso realpolitisches wie theatrales und filmisches „Neues Evangelium“ fürs 21. Jahrhundert. Ein Manifest der Solidarität mit den Ärmsten, eine Revolte für eine gerechtere, humanere Welt.
Im Anschluss an die Filmvorführung diskutierten die Schauspielerin Maia Morgenstern, der Schriftsteller und Aktivist Yvan Sagnet, der Fotojournalist Erik Marquardt (Mitglied des Europäischen Parlaments) sowie Akademiemitglied Georg Seeßlen künstlerische Strategien des Widerstands. Wie kann Kunst auf Zustände der Krise reagieren? Inwieweit erschafft Kunst eine Möglichkeit zur Erforschung anderer Lebens- und Beziehungsweisen? Können emanzipatorisch-utopische Entwürfe auf eine als alternativlos gesehene Gegenwart treffen und diese verändern?
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