Ellen-Auerbach-Stipendium für Fotografie 2020. Ferhat Bouda
Das Lebensprojekt Ferhat Boudas gilt den Berbern, auch Imazighen (freie Menschen) genannt, die seit Jahrhunderten Repressionen erfahren, deren Kultur aber dennoch überdauert hat. Die Singularität dieser Kultur mit Bildern und im Bild zu schützen, ist seine große Aufgabe. 1976 in Algerien (Kabylei) geboren, lebt er seit 2005 als freier Fotograf in Frankfurt am Main und bereist für sein fotografisches Projekt sämtliche Länder in Nordafrika und der Sahelzone.
„Von welcher Art ist Ferhat Boudas Fotografie? Ob Dokument, Reportage oder Kunst ist ohne Bedeutung. Die Bilder der Berber aus den Krisengebieten Nordafrikas ebenso wie die Reportagen sozialer Ausgrenzungen aus Frankfurt am Main sind von einer bewegenden menschlichen Suche geprägt: ein optisches Abtasten, das mit jeder Belichtung die Frage nach der Menschlichkeit stellt. Seine Bilder haben uns tief bewegt. Der Moment schwebt in ihnen, weil Ferhat Bouda mit der Bewegung des Menschen Zeit und Raum zu einer singulären Konstellation zu tragen vermag, der die Dauer auch unseres Blicks innewohnt, die sie mit einer Zukunft versieht.“
Jury des Ellen-Auerbach-Stipendiums: Hubertus von Amelunxen, Tina Bara, Barbara Klemm