Schwindel der Wirklichkeit
Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit der Finanzkrise
„Wir sind die 99%“, ein Slogan der Occupy-Bewegung, bezeichnet selbstbewusst die Verlierer der Finanzkrise. Jedoch ist der Protest der 99%, gemessen an den verheerenden Folgen für ganze Volkswirtschaften, weltweit erstaunlich schwach. Liegt die Erklärung dafür in den Grenzen der öffentlichen Darstellbarkeit? Was müsste passieren, um die Ursachen der Krise in die Sichtbarkeit zu heben? Sind politische Regulierungsversuche des Marktes allein deshalb zum Scheitern verurteilt, weil Politik und Markt seit Jahren einen unheilvollen Faustischen Pakt geschlossen haben mit einer kaum mehr entwirrbaren Interessenmelange? Und wer beherrscht die Algorithmen, die die Märkte zum großen Teil steuern?
Mit Andres Veiel, der in seinem aktuellen Theaterstück „Das Himbeerreich“ Innenansichten der Bankerwelt zutage gefördert hat, diskutieren die Wirtschaftsredakteurin Ulrike Herrmann, Peer Steinbrück und Akademie-Präsident Klaus Staeck.
19.30 Uhr
Konzert & Performance
MAIDEN MONSTERS - SOUND OF CRISES
Entsteht ein neues Europa durch die Krise?
Im Herbst 2013 starteten die Maiden Monsters eine Tour durch Europa, um „ the sound of crisis“ zu erforschen. Auf ihrer 7000km-langen Reise durch Spanien, Portugal und Frankreich haben sie Gespräche mit Menschen vor Ort zum Thema Krise geführt und aufgezeichnet. Sie fragten: "Wer redet über welche Krise und warum? Wie sieht sie aus, wie klingt sie? Was verbindet mich mit anderen Menschen „in der Krise“?"
An allen Stationen haben sie lokale Musiker/innen in spontanen Aufnahme-Sessions auf einen vorbereiteten Beat improvisieren lassen. Die Reise wurde filmisch und fotografisch dokumentiert. So entstand eine Materialsammlung aus Texten, Songfragmenten und filmischen Momentaufnahmen. In der aktuellen Performance "sound of crisis" überführen die Maiden Monsters dieses in eine audio-visuelle Live-Show.
Maiden Monsters in Lissabon. Foto Sound Development City, 2013
Maiden Monsters ist ein Berliner Künstlerinnen-Band-Kollektiv, bestehend aus Tanja Krone, Wanja Saatkamp und Doris Kleemeyer. In ihrer Arbeit erforschen sie das Verhältnis von Theater, Musik und Performance auf der Folie politischer Themen und Kontexte.