Feminismus – heute ein Un-Wort?
Impulsreferat „Reappearing in The Lime Light“
von Birgitta Englin Regisseurin, Leiterin Riksteatern, Schweden
In englischer Sprache
Im Anschluss diskutieren
Karin Beier, Regisseurin, Intendantin Schauspiel Köln
Margarita Tsomou, Mitherausgeberin Missy Magazine
Kathrin Röggla, Autorin
Marlene Streeruwitz, Autorin, Regisseurin
Moderation: Thea Dorn
Es herrscht Stillstand in Sachen Chancengleichheit, auch nach über 50 Jahren verordneter Gleichberechtigung. Und die deutschsprachige Theaterlandschaft, insbesondere was die leitenden Positionen betrifft, macht hier mit nur 15 Prozent Intendantinnen und 29 Prozent Regisseurinnen keine Ausnahme. Woran liegt das? Der Unterbau kann es nicht sein, denn hier herrscht – laut der Zeitschrift Theater heute – mit rund 50 Prozent Dramaturginnen und Regieassistentinnen bereits Gleichstand.
Müssen Frauen mutiger werden und einfach selbstverständlicher Forderungen stellen? Mangelt es an gegenseitiger Unterstützung? Während sich die feministische Bewegung lange auf das Problem konzentrierte, wie man die Männer dazu bewegen kann, einen Teil ihrer Macht abzugeben – nicht nur an die Söhne –, blieb die Frage auf der Strecke, wie die von Frauen errungene Macht an andere Frauen weitergegeben werden könnte.
Zahlreiche Initiativen, Programme und Fördermaßnahmen für Frauen haben den Eindruck entstehen lassen, das Ziel der Gleichberechtigung sei längst erreicht. Diese Einstellung wird anscheinend auch oft von Vertreterinnen der „neuen Bürgerlichkeit“ geteilt, wenn plötzlich alte Rollenklischees wiederbelebt werden und sogar als schick gelten. Was heißt es, als Frau Karriere in einem kreativen Beruf machen zu wollen, wo Selbstausbeutung und Entfaltung oft nah beieinander liegen? Gibt es nach wie vor die sprichwörtliche gläserne Decke? Und wie erreicht man seine Ziele, ohne dabei den Humor zu verlieren?
Auf der Suche nach dem „goldenen Mittelweg“ wird Thea Dorn in dieser Diskussion die Teilnehmerinnen nach ihren beruflichen wie auch persönlichen Erfahrungen befragen.