Fisch sucht Angel oder Die im Bett hat immer recht. Ein Tucholsky-Abend
»Laß die Liebe aus dem Spiel, wenn du liebst!«
Das Leben ist eins der schwersten. Und erst die Liebe und der Versuch, miteinander klar zu kommen. Er und sie sind Wesen von unterschiedlichen Sternen und aus verschiedenem Holz. Kommt zusammen, was offensichtlich nicht zusammen gehört? Und wenn, für wie lange? Oder gilt viel mehr: Gleich und gleich gesellt sich gern?
Auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen wurde die Weltliteratur durchforstet. Das Ergebnis ist erstaunlich: Alle Statements stammen von einem Autor, der zu dem Schluss kommt: wer mehr liebt, muss mehr leiden. Sein Todestag jährt sich in diesem Jahr zum 75. Male – Kurt Tucholsky alias Theobald Tiger, Peter Panter, Ignaz Wrobel, Kaspar Hauser äußern sich zu der Frage nach der Beziehungskiste und was sie verborgen hält. Resultat ist ein liebenswertes, tragikomisches Stück Zweisamkeit mit Katherina Lange und Walter Plathe. Buch und Regie: Volker Kühn.
In zwei Vitrinen werden, aus der Sammlung von Roland Templin, Mitglied der Tucholsky-Gesellschaft, Tucholskys erste Gedichte im "Ulk" (1907), der Nachruf Walter Mehrings in der Exil-Zeitschrift "Das Neue-Tagebuch" (1936) u.a. publizistische Stationen Tucholskys exemplarisch ebenso dargestellt wie Zeitungs- und insbesondere die Zeitschriftenbeiträge (Jugend, Simplicissimus, ULK, UHU, AIZ und natürlich Schaubühne und Weltbühne) sowie Erstausgaben seiner Werke.
Eine Veranstaltung der Akademie der Künste in Zusammenarbeit mit der Kurt Tucholsky-Gesellschaft und der Günter Neumann-Stiftung zum 75. Todestag Tucholskys
Eintritt Euro 5 /ermäßigt 3
FAZIT
Fisch sucht Angel
Der Berliner Kabaretthistoriker Volker Kühn inszenierte erneut eine politisch-literarische Revue in der Akademie der Künste. „Fisch sucht Angel oder Die im Bett hat immer Recht“ wurde am 16. Dezember am Hanseatenweg aufgeführt. Katherina Lange, Walter Plathe und Uwe Hilprecht am Klavier plünderten Tucholskys Beziehungskiste und förderten zu Tage was sie von ihm, alias Theobald Tiger, Peter Panter, Ignaz Wrobel, Kaspar Hauser, verborgen hält. Zu Ehren seines Todestags, der sich 2010 zum 75. Male jährte, äußerten sie sich mit Texten und musikalischen Beiträgen zu den ewigen, aktuellen Fragen, die so uralt sind wie die Geschichte der Menschheit: „Das Leben ist eins der schwersten. Und erst die Liebe. Ganz zu schweigen von dem Versuch, miteinander klar zu kommen. Kommt zusammen, was offensichtlich nicht zusammengehört? Und wenn, für wie lange? Oder gilt viel mehr: Gleich und gleich gesellt sich gern?“ (Volker Kühn)
Walter Plathe, Katherina Lange. Foto:Schirmbeck
Auf der Suche nach Antworten auf diese grundsätzlichen und lebenswichtigen Fragen hat Volker Kühn die die Weltliteratur durchforstet und das Ergebnis war erstaunlich und höchst erfreulich für die Besucher der ausverkauften Veranstaltung. Alles, was da an Statements, Liedern, Szenen, Songs, Dialogen und Alleingängen zusammenkam und ebenso kraftvoll wie liebenswert geboten wurde, stammt von einem Autor, der wusste, wovon er sprach, wenn er zu dem Schluss kommt: wer mehr liebt, der muss mehr leiden. Ein tragikomisches, melancholisches Stück Zweisamkeit, entstanden in Zusammenarbeit mit der Kurt Tucholsky-Gesellschaft und gefördert von der Günter Neumann-Stiftung.
H.-J.S/span>>/>>/>>/>>/>>/>>/>>/>/font>>/>>/>>/>>/>>/>>/>>/>/span>>/>>/>>/>>/>>/>>/>>/>., Berlin, Dezember 2010