Schwarz weiß zeigen – Übungen für einen Choreographen

Tanz-Performance

„Schwarz weiß zeigen“ von Gerhard Bohner gehört zu den herausragenden Tanzsoli des 20. Jahrhunderts. Die Auftragsproduktion der Akademie der Künste von 1983 ist das Resümee einer Auseinandersetzung mit den Gesetzen von Bühne, Raum, Bewegung, Körper und Rhythmus. Mit seinen Studien zur Bauhausbühne legte Gerhard Bohner die Grundlagen für ein Lehrstück der Choreographie, in dem er die dramatischen Gesetze von Raum und Tanz erforschte. Über Jahrzehnte hat der katalanische Tänzer Cesc Gelabert die Arbeiten von Gerhard Bohner studiert und rekonstruiert. Mit der Neuaufnahme von „Schwarz weiß zeigen“ wird ein Meisterwerk, das sich selbst als Transformation der Tanzgeschichte verstand, auf der Bühne wieder erlebbar.

Die Premiere der Rekonstruktion war im März dieses Jahres in Wien.
Für „Schwarz weiß zeigen“, seine dritte Rekonstruktion einer Soloarbeit von Gerhard Bohner, nutzte Cesc Gelabert als Ausgangsmaterial eine Videodokumentation von 1990 und die Originalrequisiten aus dem Nachlass Gerhard Bohners im Archiv der Akademie der Künste.

Mit der Reihe „Politische Körper“ hat die Akademie der Künste seit 2008 Künstlerpersönlichkeiten vorgestellt, die den Tanz in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts revolutionierten; ihre künstlerische Wirkung reicht in die aktuellen Aufführungen des zeitgenössischen Tanzes hinein. Die Plattformen waren Pina Bausch, Susanne Linke, Reinhild Hoffmann, Maya Plisetskaya, Robert Wilson und Suzushi Hanayagi, Arila Siegert und Alain Platel gewidmet. In der Diskussionsrunde vor der Aufführung am Sonnabend erörtern die Kuratoren der Reihe Nele Hertling, Reinhild Hoffmann und Johannes Odenthal gemeinsam mit Wulf Herzogenrath die Rolle der Erinnerung für die Entwicklung von Choreographie und Tanz. Die Akademie der Künste wird die Fragestellungen von „Politische Körper“ weiterführen, so 2011/12 in einem Programmschwerpunkt zum 100. Geburtstag von John Cage.

Die Reihe "Politische Körper" wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.

„Schwarz weiß zeigen – Übungen für einen Choreographen“
Cesc Gelabert tanzt ein Solo von Gerhard Bohner (1983/Rekonstruktion 2010)
Eine Auftragsproduktion von Tanzquartier Wien in Koproduktion mit der Akademie der Künste und den weiteren Partnern Tanzhaus NRW und Tanzfestival DANCE 2010 München

Programm

10.12. Freitag
20 Uhr
Hanseatenweg, Studio
Politische Körper: „Schwarz weiß zeigen – Übungen für einen Choreographen“. Cesc Gelabert tanzt ein Solo von Gerhard Bohner (1983). Rekonstruktion Cesc Gelabert (2010). € 12/7

11.12. Sonnabend
18 Uhr
Hanseatenweg
Politische Körper: Lebendige Erinnerung Tanz. Gespräch zum Abschluss der Reihe mit den Kuratoren Nele Hertling, Reinhild Hoffmann, Johannes Odenthal. Als Gast: Wulf Herzogenrath. Eintritt frei

11.12. Sonnabend
20 Uhr
Hanseatenweg, Studio
Politische Körper: „Schwarz weiß zeigen – Übungen für einen Choreographen“. Cesc Gelabert tanzt ein Solo von Gerhard Bohner  (1983). Rekonstruktion Cesc Gelabert (2010). € 12/7

10. — 11.12.2010

Hanseatenweg

Studio

Cesc Gelabert tanzt ein Solo von Gerhard Bohner (1983). Rekonstruktion Cesc Gelabert (2010). € 12/7