10.9.2018

Modernisierung des EU-Urheberrechts duldet keinen weiteren Aufschub. Akademie der Künste appelliert an EU-Abgeordnete, die Interessen der Kreativen zu verteidigen

Das Plenum des EU-Parlaments stimmt am 12. September 2018 über die EU-Urheberrechts-Richtlinie ab. Es ist höchste Zeit für die sogenannten Trilog-Verhandlungen zwischen EU-Kommission, EU-Ministerrat und EU-Parlament.

Als internationale Sozietät von über 400 Künstlerinnen und Künstlern setzt sich die Akademie der Künste für ein starkes Urheberrecht ein. Auch im digitalen Zeitalter ist es Voraussetzung für die Existenzsicherung und die Erhaltung schöpferischer Autonomie. Von der öffentlichen Zugänglichmachung von geschützten Werken durch milliardenschwere Plattformen wie YouTube und Facebook müssen Urheberinnen und Urheber profitieren. Ihre Situation ist seit vielen Jahren unverändert, da das EU-Urheberrecht bisher nicht in ausreichendem Maße an die Herausforderungen der digitalen Welt angepasst wurde. Die Akademie der Künste hält an der grundlegenden Forderung fest, dass Plattformen, die mit urheberrechtlich geschützten Werken wirtschaften, die Rechteinhaber über Lizenzvereinbarungen an ihren Einnahmen beteiligen müssen.

Mit der Abstimmung der Abgeordneten des Europäischen Parlaments am 12. September in Brüssel über den Richtlinien-Entwurf ihres Rechtsausschusses werden die Weichen für die Zukunft der Kultur- und Kreativlandschaft in Europa gestellt. Er schafft die Grundlagen für zukunftsweisende Strukturen in der Kulturwirtschaft, für klare Verhältnisse zwischen Verwertern und Urhebern.

Die Akademie der Künste appelliert an die Abgeordneten des Europäischen Parlaments, die Interessen der Kreativen und Künstlerinnen und Künstler Europas zu schützen und den Richtlinien-Entwurf zu verabschieden, damit endlich die sogenannten Trilog-Verhandlungen zwischen EU-Kommission, EU-Ministerrat und EU-Parlament beginnen können. Es ist höchste Zeit für ein modernisiertes EU-Urheberrecht, das die Interessen der Kreativen Europas im digitalen Zeitalter wirkungsvoll schützt.

Jeanine Meerapfel
Präsidentin der Akademie der Künste