19.4.2018
Martin Rupprecht. Bühnenbilder – Kostüme – Malerei
Buchvorstellung und Archivpräsentation
Sonntag, 22. April, Akademie der Künste, Pariser Platz
Soeben ist im Verlag Theater der Zeit eine aufwändige und umfangreiche Publikation zum Schaffen des vor kurzem verstorbenen Bühnen- und Kostümbildners Martin Rupprecht erschienen. Dem Künstler war es ein wesentliches Anliegen, seine Bühnenarbeiten in visuellen Kontakt zu seinem freien bildkünstlerischen Werk zu setzen. Einen anderen Akzent legt das Buch auf seine Tätigkeit als Professor an der heutigen Universität der Künste Berlin im Studiengang Bühnenkostüm, die er 30 Jahre lang innehatte. Generationen von Kostümbildnerinnen und Kostümbildnern wurden durch Martin Rupprecht für diesen anspruchsvollen und komplexen Beruf ausgebildet. Neben Essays von Theater- und Kunstwissenschaftlern zu seinem Bühnenschaffen und seiner freien Kunst kommen auch langjährige Weggefährten mit kurzen Statements zu Wort. Hervorgehoben wird auch seine Zusammenarbeit mit Komponisten des zeitgenössischen Musiktheaters, wie Mauricio Kagel, Hans Werner Henze oder Wilhelm Dieter Siebert. Aber es sind vor allem die ausdrucksstarken Bilder, die einen Eindruck von der Vielgestaltigkeit seiner Kunst vermitteln.
Die Publikation ist der Dank an Martin Rupprecht für die großzügige Schenkung seines künstlerischen Archivs an die Akademie der Künste und an die Theaterwissenschaftliche Sammlung der Universität zu Köln. Die Akademie übernahm neben biographischen Unterlagen die in Berlin entstandenen Arbeiten und die Universität zu Köln die andernorts entstandenen. Der Berliner Werknachlass enthält unter anderem Material über Rupprechts Anfänge in den 1960er Jahren in den beiden Berliner Theatern Tribüne und Vaganten, den Durchbruch mit Mare nostrum von Mauricio Kagel, die intensive Zusammenarbeit mit dem Regisseur Winfried Bauernfeind an der Deutschen Oper Berlin und die beiden großen Spektakel Preußen – ein Traum (1987) zur 750-Jahr-Feier Berlins und Inferno und Paradies. Ein Wannsee-Spektakel (1988). Nicht zu vergessen seine zahlreichen Projekte mit Studentinnen und Studenten, die teilweise auch in der Akademie der Künste gezeigt wurden. Rupprechts künstlerischer Nachlass ergänzt hervorragend die bereits vorhandenen Archive der Berliner Bühnen- und Kostümbildner Karl von Appen, Rudolf Heinrich, Volker Pfüller, Andreas Reinhardt, Johannes Schütz, Achim Freyer, Willi Schmidt und Herbert Wernicke.
In einer Sonntagsmatinee am 22. April, um 11 Uhr, wird das Buch in der Akademie der Künste am Pariser Platz vorgestellt. Nach der Begrüßung durch Archivdirektor Werner Heegewaldt wird Peter W. Marx Martin Rupprechts künstlerisches Schaffen theatergeschichtlich verorten. Christoph Tannert, künstlerischer Leiter des Künstlerhauses Bethanien, wird das bildkünstlerische Werk würdigen, und auf ausdrücklichen Wunsch von Martin Rupprecht werden Steffi Weismann und Özgür Erkök Moroder ihre Performance Touch Amplifiers uraufführen. Im Anschluss wird es Gelegenheit geben, im Clubraum in geselliger Runde Martin Rupprecht zu gedenken.
Publikation
Martin Rupprecht. BühnenBilder
Werner Heegewaldt und Peter W. Marx im Auftrag der Akademie der Künste, Berlin, und der Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universität zu Köln (Hg.)
Theater der Zeit, Berlin 2018, 240 Seiten, ca. 250 Abbildungen,
ISBN 978-3- 95749-139-8, € 25
Veranstaltungsdaten
Sonntag, 22.4., 11 Uhr, € 6/4
Martin Rupprecht. Bühnenbilder – Kostüme – Malerei
Buchvorstellung und Archivpräsentation
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
Kartenreservierung: Tel. 030 200 57-1000, ticket@adk.de, www.adk.de/tickets
Pressekarten: Tel. 030 200 57-1514, presse@adk.de
Für Rückfragen: Stephan Dörschel, Leiter der Archivabteilung Darstellende Kunst, Tel. 030 200 57 3254, doerschel@adk.de