6.10.2016

Uncertain States. Künstlerisches Handeln in Ausnahmezuständen
Ausstellung und Veranstaltungsprogramm

Eröffnungswochenende mit Volker Koepp, Michael Krüger, Norman Manea, Jeanine Meerapfel, Jochen Oltmer, Ingo Schulze, Serhij Zhadan u.a.
14., 15., 16. Oktober 2016, Gespräche, Vorträge, Musik

Pressetermin: Donnerstag, 13. Oktober 2016, 11 Uhr

Am Freitag, den 14. Oktober, eröffnet Akademie-Präsidentin Jeanine Meerapfel die Ausstellung „Uncertain States. Künstlerisches Handeln in Ausnahme-zuständen“. Mit „Uncertain States“ nimmt die Akademie der Künste die aktuellen politischen, gesellschaftlichen und individuellen Umbrüche und Unsicherheiten in den künstlerischen Fokus. Zugleich startet das dreimonatige Veranstaltungs-programm zu der Ausstellung.

In seinem Eröffnungsvortrag „Exil und Kreativität“ geht der rumänische Autor Norman Manea auf die Ambivalenz existentieller Fluchterfahrungen ein. 1986 verließ er aus politischen Gründen Rumänien, heute lebt und arbeitet er in New York. Der Percussionist Mohammad Reza Mortazavi, geboren 1978 in Isfahan (Iran), kam im Alter von 22 Jahren nach Deutschland. Er spielt zur Vernissage auf der Tombak.

Am Samstag, den 15. Oktober, stellt der ukrainische Schriftsteller und Musiker Serhij Zhadan im Gespräch mit Ingo Schulze sein neues Buch Warum ich nicht im Netz bin vor, in dem er „Gedichte und Prosa aus dem Krieg“ versammelt. Anschließend tritt er gemeinsam mit der achtköpfigen Ska-Punk-Band Sobaky v Kosmosi aus Charkiw als Sänger und Songwriter auf.

Am Sonntag, 16. Oktober, startet die Vortragsreihe DISKURSE. Zwölf namhafte Vertreterinnen und Vertreter der Migrationsforschung, Politikwissenschaft, Soziologie, Philosophie und Kunstwissenschaft widmen sich zentralen Fragen der Gegenwart. Zum Auftakt spricht der Migrationsforscher Jochen Oltmer vom Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück über „Migration und Flucht: Die Vergangenheit der Gegenwart“.

Ebenfalls am 16. Oktober findet ein Künstlergespräch mit Norman Manea, dem Filmemacher Volker Koepp und dem Schriftsteller Michael Krüger statt über Maneas Essaysammlung Wir sind alle im Exil und Koepps Film Dieses Jahr in Czernowitz, in dem der Filmemacher mit Emigranten und Kindern von Emigranten in die Stadt ihrer Herkunft zurückkehrt.

In der Ausstellung bilden historische Erfahrungen von Flucht und Exil zwischen 1933 und 1945 die Folie für eine Auseinandersetzung mit aktuellen Ausnahmezuständen. Ausgewählte Objekte und Dokumente aus den Archiven der Akademie der Künste, von Walter Benjamin, Bertolt Brecht, Valeska Gert, Lea Grundig, Heinrich Mann, Bruno Taut, Kurt Tucholsky und anderen korrespondieren mit zeitgenössischen künstlerischen Arbeiten u.a. von Francis Alÿs, Ayşe Erkmen, William Forsythe, Mona Hatoum, Isaac Julien, Sigalit Landau, Nasan Tur und Micha Ullman.

Eröffnungsprogramm

Freitag, 14.10., 19 Uhr
Eröffnung
Mit Jeanine Meerapfel und Johannes Odenthal
Vortrag Norman Manea „Exil und Kreativität“
Musik Mohammad Reza Mortazavi, Tombak

Samstag, 15.10., 17 Uhr
Serhij Zhadan „Warum ich nicht im Netz bin”
Buchpremiere und Gespräch mit Serhij Zhadan und Ingo Schulze

Samstag, 15.10., 21 Uhr
Zhadan i Sobaky v Kosmosi
Konzert. Ska-Punk aus der Ukraine

Sonntag, 16.10., 12 Uhr
DISKURSE. Migration und Flucht: Die Vergangenheit der Gegenwart
Vortrag Jochen Oltmer

Sonntag, 16.10., 17 Uhr
Wir sind alle im Exil
Artist Talk mit Norman Manea und Volker Koepp. Moderation Michael Krüger. Filmausschnitte Dieses Jahr in Czernowitz (Volker Koepp, D 2004)

Das vollständige Programm unter: www.adk.de/uncertain-states
Pressematerial unter www.adk.de/de/presse/pressematerial.htm

Uncertain States. Künstlerisches Handeln in Ausnahmezuständen
Ausstellung und Veranstaltungen
15. Oktober 2016 – 15. Januar 2017
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin, Tel. 030 200 57-2000

Ein Programm der Akademie der Künste
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes

Mit freundlicher Unterstützung von: Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste. In Kooperation mit: Bundeszentrale für politische Bildung (DISKURSE) sowie Affective Societies, FU Berlin; FLAX Foreign Local Artistic Xchange; Goethe-Institut Damaskus I Im Exil; Polis180