16.6.2005
Neue Mitglieder der Akademie der Künste
Im Verlauf der Frühjahrsversammlung vom 20. – 21. Mai 2005 wählten die Sektionen der Akademie neue Mitglieder hinzu. Ihre Namen werden veröffentlicht, wenn die Akademie die Mitteilung über die Annahme der Wahl erhalten hat.
Sektion Darstellende Kunst
Ulrich Matthes
1959 in Berlin geboren, wo er während seines Studiums der Germanistik und Anglistik privaten Schauspielunterricht nahm. Debüt an den Vereinigten Bühnen Krefeld/Mönchengladbach. 1985 von Günther Beelitz ans Düsseldorfer Schauspielhaus verpflichtet, 1986 mit Beelitz nach München ans Bayerische Staatsschauspiel. 1988 Wechsel an die Münchner Kammerspiele. Dort u.a. Titelrolle in Tankred Dorsts "Karlos". Ab 1992 ein wichtiger Protagonist an der Schaubühne in Berlin unter Andrea Breth, u.a. in "Nachtasyl", "Hedda Gabler", "Orestes", "Die Möwe". Am Deutschen Theater in Jürgen Goschs Inszenierung der "Jungfrau von Orleans". Seit 2004 festes Ensemblemitglied am Deutschen Theater. Zuvor Regie für Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen" in den Kammerspielen. Im Deutschen Theater zur Zeit Rolle des George in Edward Albees "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" (Gertrud-Eysoldt-Preis 2005) und des Major von Tellheim in Lessings "Minna von Barnhelm" (Regie: Barbara Frey). Filmrollen u.a. in "Nikolaikirche" von Frank Beyer, "Winterschläfer" von Tom Tykwer und "Aimée und Jaguar" von Max Färberböck. In "Der Untergang" verkörperte er Joseph Goebbels. Nominierung als bester männlicher Hauptdarsteller für den Deutschen Filmpreis 2005 für die Rolle des Priesters in "Der neunte Tag" (Regie: Volker Schlöndorff, Buch: Eberhard Görner).
Sektion Musik
Helmut Oehring
1961 als Sohn gehörloser Eltern in Berlin geboren. Von 1978 bis 1980 Ausbildung zum Baufacharbeiter, danach in verschiedenen Berufen tätig. Seit 1984/85 intensive Beschäftigung mit komponierter Musik der europäischen Moderne. Als Gitarrist und Komponist Autodidakt. Nach Konsultationen bei Andre Asriel, Helmut Zapf, Georg Katzer und Friedrich Goldmann zwischen 1990 und 1992 Meisterschüler Georg Katzers an der Berliner Akademie der Künste zu Berlin. 1994/95 Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Preise (u.a.): Hanns-Eisler-Preis des Deutschlandsenders Kultur, Orpheus Kammeroper Preis Italien, Hindemith-Preis für sein bisheriges ca. 140 Werke umfassendes Schaffen, Schneider-Schott-Musikpreis. Mehrfach gefördert durch die Stiftung Kulturfonds. Werke: Solowerke, Kammermusik, Streichquartette, Bläserquintette, Orchesterwerke, Oper, Elektronik, Theatermusik, Liederzyklen, Filmmusik, Hörspiele, Musikvideos und ein LeseHörBuch.
Sektion Baukunst
Volker Staab
1957 in Heidelberg geboren, 1977 – 1983 Studium an der ETH Zürich, nach dem Diplom bis 1990 freie Mitarbeit im Büro Bangert, Jansen, Scholz und Schultes (Berlin) und Mitarbeit am Kunstmuseum Bonn, seit 1996 gemeinsames Büro und projektbezogene Zusammenarbeit mit A. Nieuwenhuizen; Gastprofessur und Lehrauftrag in Berlin und Nürnberg. Auswahl der Werke: 2004 Servicezentrum auf der Theresienwiese, München; 2000 Museum Georg Schäfer Schweinfurt; 1999 Neues Museum Nürnberg; 1994 Maximilianeum München; Erweiterung des Bayerischen Landtages.
Marta Schreieck
1954 in Innsbruck geboren, 1975–1981 Architekturstudium an der Akademie der bildenden Künste Wien; 1982 gemeinsames Büro mit Dieter Henke; 1995 Gastprofessur an der Akademie der bildenden Künste Wien; 2004 Kommissärin für Österreich bei der 9.Architekturbiennale in Venedig; 2004 Mitarbeit in Gestaltungsbeiräten von Salzburg und Regensburg. Ausgeführte Arbeiten (u.a.): 1993 Mehrfamilienwohnhaus - ÖBV, Wien; 1995 Terrassenwohnhaus Seefeld/Tirol; 1996 Bruno -Kreisky - Schule Leberberg, Wien; 1998 Sozial- u. Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Innsbruck; 2001 Fach-hochschule Kufstein; 2003 Parkhotel Hall/Tirol; 2004 Bahnhof Baden; 2004 Hochschulbauten und Studentenheim in Hall/Tirol; Ausstellungen (u.a.): 1996 Biennale di Venezia; 2001 Austrian Contemporary Art, Architecture and Design, Shanghai Art Museum; 2001 Henke/Schreieck, Architectural Institute of Japan – Tokyo; 2002 Austrian Cultural Institute - New York. Auszeichnungen (u.a.): 1995, 1997 Adolf Loos-Architekturpreis; 1997 Piranesi Architekturpreis; 1999 Auszeichnung für "Neues Bauen in den Alpen"; 1999 Finale Mies van der Rohe Preis; 2000 Preis der Stadt Wien – Architektur; 2003 BTV Bauherrenpreis