7.12.2010
Cesc Gelabert zeigt mit der Rekonstruktion von Gerhard Bohners "Schwarz weiß zeigen" eines der herausragenden Tanzsoli des 20. Jahrhunderts
Zum Abschluss der Reihe "Politische Körper" zeigt die Akademie der Künste Cesc Gelaberts Rekonstruktion von Gerhard Bohners „Schwarz weiß zeigen – Übungen für einen Choreographen“. Bohners künstlerischer Versuch über das Wesen und die Grenzen der tänzerischen Bewegung gehört zu den herausragenden Tanzsoli des 20. Jahrhunderts. 1983 im Auftrag der Akademie der Künste produziert, resümiert Bohner in dieser Arbeit seine Auseinandersetzung mit den Gesetzen von Bühne, Raum, Bewegung, Körper und Rhythmus. Die Uraufführung fand am 15. Mai 1983 am Hanseatenweg statt. Der katalanische Tänzer Cesc Gelabert, der seit vielen Jahren die Arbeiten von Bohner studiert, bringt das Meisterwerk nun wieder auf die Bühne der Akademie der Künste. Die Premiere der Rekonstruktion war im März dieses Jahres in Wien.
Für "Schwarz weiß zeigen", seine dritte Rekonstruktion einer Soloarbeit von Gerhard Bohner, nutzte Cesc Gelabert als Ausgangsmaterial eine Videodokumentation von 1990 und die Originalrequisiten aus dem Nachlass Gerhard Bohners im Archiv der Akademie der Künste. Mit eindrücklicher Präsenz und Genauigkeit spürt er Bohners einzigartiger Ästhetik nach, die "Schwarz weiß zeigen" zu einem Lehrstück über moderne Bühnenkunst macht.
Mit der Reihe "Politische Körper" hat die Akademie der Künste seit 2008 Künstlerpersönlichkeiten vorgestellt, die den Tanz in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts revolutionierten; ihre künstlerische Wirkung reicht in die aktuellen Aufführungen des zeitgenössischen Tanzes hinein. Die Plattformen waren Pina Bausch, Susanne Linke, Reinhild Hoffmann, Maya Plisetskaya, Robert Wilson und Suzushi Hanayagi, Arila Siegert und Alain Platel gewidmet. In der Diskussionsrunde vor der Aufführung am kommenden Sonnabend erörtern die Kuratoren der Reihe Nele Hertling, Reinhild Hoffmann und Johannes Odenthal gemeinsam mit Wulf Herzogenrath die Rolle der Erinnerung für die Entwicklung von Choreographie und Tanz. Die Akademie der Künste wird die Fragestellungen von "Politische Körper" weiterführen, so 2011/12 in einem Programmschwerpunkt zum 100. Geburtstag von John Cage.
Die Reihe "Politische Körper" wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten, Tel. 030 200 57-2000
Freitag 10.12.2010 und Sonnabend 11.12.2010, jeweils 20 Uhr, Eintritt Euro 12/7
"Schwarz weiß zeigen – Übungen für einen Choreographen"
Cesc Gelabert tanzt ein Solo von Gerhard Bohner (1983/Rekonstruktion 2010)
Eine Auftragsproduktion von Tanzquartier Wien in Koproduktion mit der Akademie der Künste und den weiteren Partnern Tanzhaus NRW und Tanzfestival DANCE 2010 MünchenSonnabend, 11.12.2010, 18 Uhr, Eintritt frei
Podiumsdiskussion mit Nele Hertling, Reinhild Hoffmann, Johannes Odenthal
als Gast: Wulf Herzogenrath
>> Pressekontakt und -karten: Brigitte Heilmann, 030 200 57-1513, heilmann@adk.de