31.3.2008

„Lieber Geschi…“ Gedenkveranstaltung für Erwin Geschonneck

(Erwin Geschonneck * 27. Dezember 1906  † 12. März 2008)
Mittwoch, 2. April 2008, 20 Uhr,
Pariser Platz 4, Plenarsaal
mit
Regine Lutz, Inge Keller, Hermann Beyer, Frank Hörnigk und Thomas Langhoff

Erwin Geschonneck war ein großer Schauspieler mit einer Jahrhundertbiografie. Der Film hat ihn populär und über die deutschen Grenzen hinaus berühmt gemacht. Die Wiege seiner Kunst stand jedoch im Theater. Die Akademie der Künste erinnert in ihrer Gedenkveranstaltung am 2. April insbesondere an diese Seite seiner künstlerischen Arbeit.
Geschonnecks Theateranfänge gehen zurück auf die Mitwirkung im Kabarett "Rote Hilfe" und in Agitpropgruppen, vor allem in der "Sturmtruppe links" zwischen 1929 und 1933. Nach der Emigration in die Sowjetunion spielte er mit an den Kolchostheatern in Dnjepropetrowsk und Odessa, u.a. mit Maxim Vallentin, Amy Frank, Friedrich Richter und Curt Trepte. Nach den Martyrien in deutschen Konzentrationslagern und als Überlebender der „Cap Arkona“ engagierten ihn Helene Weigel und Bertolt Brecht 1949 an das Berliner Ensemble. Zuvor spielte er für kurze Zeit an den Hamburger Kammerspielen unter der Leitung von Ida Ehre. Das BE verließ er 1956, drei Monate vor Brechts Tod, um sich endgültig dem Film zu widmen.

Regine Lutz, die mit Erwin Geschonneck 1949 erstmals bei Proben zu „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ am Berliner Ensemble zusammen arbeitete, erinnert an die gemeinsame Arbeit bei Brecht. Frank Hörnigk, Herausgeber der Publikation Erwin Geschonneck - eine deutsche Biografie, beschreibt Geschonnecks schnellen Beginn am Theater in Hamburg und Berlin nach dem Krieg. Hermann Beyer erzählt von seiner Begegnung mit Erwin Geschonneck 1993, der nach fast 40jähriger Abwesenheit kurzzeitig an das BE zurückgekehrt war. Heiner Müller hatte ihn für seine Inszenierung "Duell Traktor Fatzer" an diese Bühne zurückgeholt. Inge Keller, die viel mit Geschonneck über die gemeinsame Filmarbeit verbindet, liest aus dessen Autobiografie Meine unruhigen Jahre. Dazu werden ausgewählte Bild- und Filmbeispiele gezeigt.

Freier Eintritt
(Ausgabe von Zählkarten, Platzreservierung telefonisch unter 030 200 57-1000 empfohlen)

Presse-Anmeldungen telefonisch unter 030 20057-1514 oder presse@adk.de

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