10.5.2021, 10 Uhr
Selma Doborac erhält das Werner-Düttmann-Stipendium 2021
Die Akademie der Künste vergibt das Werner-Düttmann-Stipendium der JUNGEN AKADEMIE an die Regisseurin und Drehbuchautorin Selma Doborac. Die 1982 in Bosnien und Herzegowina geborene Künstlerin lebt und arbeitet in Wien. Das mit 10.000 Euro dotierte Förderstipendium für internationale Künstler*innen ist ein Aufenthalts- und Arbeitsstipendium in Berlin; es wird seit 2018 jährlich zur Förderung internationaler junger Künstler*innen aller Sparten vergeben, die sich durch eine transdisziplinäre künstlerische Praxis und Recherche auszeichnen. Ermöglicht wird die Förderung durch die Familie Düttmann zu Ehren von Werner Düttmann (1971–1983), Architekt des Akademie-Gebäudes am Hanseatenweg und langjähriger Präsident der Akademie der Künste, dessen 100. Geburtstag in diesem Jahr mit einem Ausstellungsprojekt des Brücke-Museums und an vielen Orten in Berlin begangen wird.
Ausgewählt wurde Selma Doborac auf Vorschlag der Akademie-Mitglieder Alexander Horwath (Sektion Film- und Medienkunst), Hubertus von Amelunxen (Sektion Bildende Kunst), Nele Hertling (Direktorin der Sektion Darstellende Kunst) und Kathrin Röggla (Vizepräsidentin der Akademie der Künste, Sektion Literatur).
In der Jurybegründung heißt es: „Selma Doborac überzeugte die Jury durch ihre grenzüberschreitende Praxis, bei der Film, Fotografie und Installation zum Einsatz kommen, sowie ihre sehr besondere Rhetorik und Poetik in Bildern, Sprache, aber auch Sound. Besonders begeistert und berührt hat ihr Essayfilm Those Shocking Shaking Days (2017) über Krieg und Kriegsberichterstattung, der mit großer intellektueller Kraft und künstlerischer Intensität und poetischer Dichte die Möglichkeiten der Erzählbarkeit und medialen Vermittelbarkeit infrage stellt und die Erzähl- und Bildverfahren der endlosen Ketten der Medieninszenierung schmerzhaft seziert.“
Das Werner-Düttmann-Stipendium der Vorjahre erhielten die russische Komponistin Marina Poleukhina (2018), der mexikanische Künstler Sebastián Solórzano (2019) und der brasilianische Performance-Künstler Cássio Diniz Santiago (2020).
Selma Doborac ist 1982 in Bosnien und Herzegovina geboren und lebt in Wien. Sie arbeitet in den Bereichen Essay-, Dokumentar- und Experimentalfilm, Fotografie und Konzeptkunst. Von 2002 bis 2007 studierte sie an der Universität für angewandte Kunst Wien in der Klasse für medienübergreifende Kunst bei Bernhard Leitner. Von 2008 bis 2012 absolvierte sie zudem ein Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien in der Klasse für Kunst und Film bei Harun Farocki. Selma Doborac war mit ihren Arbeiten auf zahlreichen Filmfestivals und in Ausstellungen vertreten und wurde mit Preisen und Stipendien im In- und Ausland ausgezeichnet.
Weitere Informationen über die transdisziplinäre Plattform www.junge-akademie.adk.de oder unter www.adk.de/jungeakademie.