10.9.2018, 16 Uhr
Ein Haus für die Bienen: Honigproduktion an der Akademie
3 Fragen an Marian Engel
Im Walter-Rossow-Garten der Akademie am Hanseatenweg betreiben die Filmemacher Marian Engel und Andi Preisner die Imkerei AKADEMIEL. Für ihre Bienenvölker haben sie eine kleine, farbige Bienenstadt gebaut. Initiiert wurde das Projekt von Marian Engel, Stipendiat der Jungen Akademie (Sektion Film- und Medienkunst) im Jahr 2006. Die Gestaltung der Bienenstadt hat das Architekturbüro Sauerbruch Hutton von Akademie-Mitglied Matthias Sauerbruch (Sektion Baukunst) übernommen. Der in kleiner Auflage hergestellte Honig namens AKADEMIEL kann ab sofort im Restaurant/Café Weinwirtschaft an beiden Akademie-Standorten – am Hanseatenweg sowie am Pariser Platz – erworben werden.
Wann genau sind die Bienen im Walter-Rossow-Garten der Akademie am Hanseatenweg eingezogen?
Marian Engel: Unsere Bienen wohnen schon seit 2012 im Akademie-Garten. Bisher jedoch in handelsüblichen Holzkisten, weshalb wir sie etwas versteckt aufstellen mussten. Rechtzeitig zum MakeCity-Festival 2018 sind wir mit dem Bau der neuen Bienenhäuser fertig geworden und im Juni war Einzug.
Sie und Andi Preisner sind Filmemacher. Wie kamen Sie zur Honigproduktion? Oder, anders gefragt, wie werden aus Filmemachern Imker?
Marian Engel: Ich habe bereits in meiner Kindheit in der Eifel Bienen gehalten. Damals sind meine Bienen leider der Varroamilbe zum Opfer gefallen. 2003 bin ich für mein Filmstudium an der DFFB nach Berlin ins Hansaviertel gezogen, gleich vis-à-vis der Akademie in den Hanseatenweg. Bei der Arbeit an meinem Diplomfilm über das Hansaviertel, für den ich damals das Stipendium der Jungen Akademie erhielt, habe ich auch meinen Cutter und Imkerkollegen Andi Preisner kennengelernt. 2012 hat er einen Film über Bienenzucht geschnitten und war so begeistert, dass wir unsere Hobby-Imkerei AKADEMIEL gestartet haben.
Als ehemaliger Stipendiat der Jungen Akademie haben Sie als Ihren Imkerei-Standort die Akademie im Hansaviertel gewählt. Wie kamen Sie auf diesen Standort und die farbenfrohen Bienenhäuser?
Marian Engel: Nach meinem Stipendium im Jahr 2006 ist mein Kontakt zur Jungen Akademie nie abgebrochen. Als wir dann 2012 einen Standort für unsere Bienen suchten, hat uns die Akademie von Beginn an voll unterstützt. Den Standort im damals noch ziemlich zugewachsenen "Theatergarten" konnten wir uns freundlicherweise aussuchen. Seit vor einigen Jahren der Garten wieder in einen denkmalgerechten Zustand zurückversetzt wurde, waren wir auf der Suche nach Bienenkästen, die besser mit der Architektur harmonieren als unser alter Bienenstand.
Vor zwei Jahren habe ich dann im Internet Fotos von Bienenkästen entdeckt, die die Architekten Sauerbruch Hutton 2002 für ein Projekt des Künstlers Olaf Nikolai entworfen hatten. Matthias Sauerbruch war von der Idee, diese Kästen für unsere Imkerei zu bauen, sofort begeistert. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass sich die ursprünglichen Kästen im Jahresverlauf nicht modular an die Größe des Bienenvolkes anpassen ließen, was eine wichtige Anforderung der modernen Imkerei an die Bienenkästen ist. Sauerbruch Hutton erklärten sich dann bereit, völlig neue Bienenhäuser zu entwerfen, die auch die Bedürfnisse von uns Imkern berücksichtigen und die jetzt inmitten des Akademie-Gartens stehen.
Interview: Akademie der Künste