Literatur – Mitglieder

Reiner Kunze

Pseudonyme: Jan Kunz, Alexander Ludwig

Schriftsteller (Lyrik, Prosa, Essays)

Am 16. August 1933 in Oelsnitz/Erzgebirge geboren, lebt in Erlau bei Passau.
Von 1975 bis 1979 Außerordentliches Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Literatur.
Von 1979 bis 1992 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Literatur.
Seit 2015 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Literatur.

www.reiner-kunze.com

Biographie

Kindheit als Sohn eines Bergarbeiters und einer Kettlerin.
1951 Abitur in Stollberg.
1951-1955 Studium der Philosophie und Journalistik an der Karl-Marx-Universität, Leipzig.
Wissenschaftlicher Assistent an der Journalistischen Fakultät der Karl-Marx-Universität, Leipzig.
1953 Veröffentlichung erster Gedichte in der Zeitschrift Neue Deutsche Literatur.
1959 Kündigung aufgrund politischer Auseinandersetzungen, die Promotion bleibt unvollendet.
Hilfsschlosser im Schwermaschinenbau.
Freischaffender Schriftsteller in Greiz.
1968 Austritt aus der SED aus Protest gegen den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die ČSSR.
Zunehmende politische Schwierigkeiten bei der Veröffentlichung der Werke.
1969-1974 Veröffentlichung von Rezensionen in der Wochenpost unter den Pseudonymen Jan Kunz sowie Alexander Ludwig.
1970 nach Erscheinen des Kinderbuches "Der Löwe Leopold" in der Bundesrepublik Ordnungsstrafverfahren und Beschlagnahme der Autorenexemplare durch die DDR-Behörden.
Ausschluss aus dem DDR-Schriftstellerverband aufgrund seiner politischen Haltung.
1977 Bewilligung eines Antrags auf Ausbürgerung aus der DDR.
Übersiedlung in die Bundesrepublik.
Seitdem freier Schriftsteller in Erlau bei Passau.

Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, der Sächsischen Akademie der Künste, Dresden, der Freien Akademie der Künste Rhein-Neckar, des P.E.N.-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland.
Ehrenmitglied des Collegium europaeum Jenense der Friedrich-Schiller-Universität Jena, des Sächsischen Literaturrates, des Freien Deutschen Autorenverbandes, des Ungarischen Schriftstellerverbandes, des Tschechischen PEN-Zentrums, der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft - Vereinigung zur Pflege der deutschen Sprache.

Werk

Die Zukunft sitzt am Tische. Gedichte. Zusammen mit Egon Günther. Halle (Saale) 1955
Vögel über dem Tau. Liebesgedichte und Lieder. Halle (Saale) 1959
Widmungen. Gedichte. Bad Godesberg 1963
Sensible Wege - Achtundvierzig Gedichte und ein Zyklus. Gedichte. Hamburg 1969
Der Löwe Leopold. Fast Märchen, fast Geschichten. Frankfurt am Main 1970
Zimmerlautstärke. Gedichte. Frankfurt am Main 1972
Brief mit blauem Siegel. Gedichte. Leipzig 1973
Die wunderbaren Jahre. Prosa. Frankfurt am Main 1976
Das weiße Gedicht. Essays. Frankfurt am Main 1989
Deckname "Lyrik". Eine Dokumentation. Frankfurt am Main 1990
Wohin der Schlaf sich schlafen legt. Gedichte für Kinder. Frankfurt am Main 1991
Am Sonnenhang. Tagebuch eines Jahres. Frankfurt am Main 1993
Wo Freiheit ist. Gespräche 1977-1993. Frankfurt am Main 1994
Steine und Lieder. Namibische Notizen und Fotos. Frankfurt am Main 1996
ein tag auf dieser erde. Gedichte. Frankfurt am Main 1998
Der Kuß der Koi. Prosa und Photos. Frankfurt am Main 2002
Die Aura der Wörter. Denkschrift zur Rechtschreibereform. Stuttgart 2002
Wo wir zu Hause das Salz haben. Nachdichtungen. Frankfurt am Main 2003
Bleibt nur die eigene Stirn. Ausgewählte Reden. Stuttgart 2005
lindennacht. Gedichte. Frankfurt am Main 2007
Die Sprache, die die Sprache spricht. Rede. Hauzenberg 2009
Was macht die Biene auf dem Meer? Gedichte für Kinder mit Bildern von Horst Sauerbruch. Frankfurt am Main 2011
Fern kann er nicht mehr sein. Drei Gedichte. Hauzenberg 2013
"So gut wie möglich Kunst (Literatur) machen, Brigitte, das ist uns aufgetragen". Briefe von Reiner Kunze an Brigitte Reimann. Hg. v. Kristina Stella. In: Neue Rundschau 4/2017
die stunde mit dir selbst. Gedichte. Frankfurt am Main 2018

Auszeichnungen

1968 Übersetzerpreis des Tschechoslowakischen Schriftstellerverbandes
1971 Deutscher Jugendbuchpreis
1973 Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
1973 Mölle-Literaturpreis
1977 Georg-Büchner-Preis
1977 Andreas-Gryphius-Preis
1977 Georg-Trakl-Preis für Lyrik
1979 Bayerischer Filmpreis für das Drehbuch zum Film "Die wunderbaren Jahre"
1981 Geschwister-Scholl-Preis
1984 Eichendorff-Literaturpreis
1984 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
1988 Bayerischer Verdienstorden
1989 Kulturpreis Ostbayerns
1990 Preis der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung
1990 Hanns Martin Schleyer-Preis
1993 Großes Bundesverdienstkreuz
1993 Kulturpreis deutscher Freimaurer
1995 Kulturpreis des Landkreises Passau
1997 Weilheimer Literaturpreis
1998 Europa-Preis für Poesie
1999 Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg
2000 Christian Ferber-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung
2001 Hans-Sahl-Preis
2002 Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung
2003 Ján-Smrek-Preis
2004 Preis der Schweizer Stiftung für Abendländische Besinnung
2008 Thüringer Verdienstorden für das Lebenswerk
2009 Thüringer Literaturpreis
2009 Memminger Freiheitspreis 1525
2012 Sächsischer Verdienstorden
2013 Robert-Schuman-Medaille
2013 America Award for a lifetime contribution to international writing
2014 Hohenschönhausen-Preis
2014 Gratias-Agit-Preis des tschechischen Außenministeriums
2015 Franz Josef Strauß-Preis der Hanns-Seidel-Stiftung
2017 Gedichtstele in Surgères, Vendee, Frankreich
2019 Scheidegger Friedenspreis
2022 Nikolaus-Lenau-Preis für Lyrik