24.4.2017, 14 Uhr
Akademie der Künste trauert um Magdalena Abakanowicz
Am 20. April 2017 verstarb in Warschau die Bildhauerin und Textilkünstlerin Magdalena Abakanowicz.
Abakanowicz wurde am 20. Juni 1930 in Raszyn-Falenty, nahe der polnischen Hauptstadt Warschau, geboren und studierte zunächst in Danzig und Warschau Malerei. Ab 1956 arbeitete sie als freischaffende Künstlerin und erlangte ihren internationalen Durchbruch mit gigantischen hängenden Textilskulpturen. Für die gewebten Abakans erhielt sie 1965 auf der Biennale von São Paulo den Grand Prix. Ihr bildhauerisches Œuvre wird insbesondere charakterisiert durch große Monumentalität und Ausdruckskraft. Ab Mitte der 1970er Jahre widmete sie sich intensiv dem menschlichen Körper, Tieren und Bäumen, die sie aus organischem Material wie Sisal, Jute, Leinwand, Seilen erarbeitete. Erst die späteren Skulpturen zeichnen sich zunehmend durch die Verwendung von Bronze, Stein, Beton und Eisen aus und befinden sich heute weltweit im öffentlich-städtischen Raum.
Magdalena Abakanowicz lehrte an der Kunsthochschule in Posen und an der University of California, Los Angeles (UCLA). Sie wurde mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet, u.a. mit dem Skulpturenpreis des Sculpture Center New York (1993), dem Kommandeurskreuz des Ordens Polonia Restituta (1998), dem Orden Pour Le Mérite für Wissenschaften und Künste in Berlin (2000) und dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern (2010) sowie international mit zahlreichen Ehrendoktorwürden.
Seit 1994 war Magdalena Abakanowicz Mitglied der Akademie der Künste. Im vergangenen Jahr beteiligte sie sich mit der Bronzeskulptur Solitude (2009) an der Mitgliederausstellung in den Kunstsammlungen Chemnitz.
Die Akademie der Künste trauert um ihr Mitglied.
Jeanine Meerapfel
Präsidentin der Akademie der Künste